Digitalkamera / DigiCam |
Inhalt:AllgemeinesEine Digitalkamera (genauer gesagt eine digitale Fotokamera im Gegensatz zu einer digitalen Filmkamera), neudeutsch gerne DigiCam genannt, funktioniert nicht grundsätzlich anders als eine konventionelle Kamera. Der einzige Unterschied ist, daß das zu fotografierende Objekt nicht auf einen optochemisch arbeitenden Film sondern auf einen lichtempfindlichen elektronischen Schaltkreis projiziert wird (CCD- oder CMOS-Chip). Die Bedienungselemente für die Aufnahme sind daher grundsätzlich gleich. Die unterschiedlichen Eigenschaften der Bildspeichermedien (d.h. Film bzw. elektronische Speicherkarten) haben selbstverständlich Auswirkungen auf die Handhabung ab dem Zeitpunkt der Aufnahme. Einen Film kann man nur einmal belichten und muß ihn dann beim Fotohändler zum Entwickeln abgeben. Bei elektronischen Speichermedien wie z.B. einer Compact-Flash- oder SD-Speicherkarte steht das Bildergebnis hingegen sofort zur Verfügung, so daß man die Bilder z.B. auf einem fast immer in die Kamera eingebauten kleinen Monitor sofort ansehen kann.Sofern Sie mit dem Aufbau und der Wirkungsweise von Kameras noch nicht vertraut sind, sei Ihnen zuerst einmal die Lektüre der allgemeinen Infos zu Bauarten von DigitalkamerasDigitalkameras werden in überwiegender Mehrheit als Autofokus-Sucherkamera (nähere Infos hierzu sieheDie zweite, wesentlich teurere Bauart sind digitale Spiegelreflexkameras (Digital-SLR), die im Grunde genauso funktionieren wie konventionelle Es gibt noch eine dritte Bauart, auf die hier aber nicht weiter eingegangen werden soll. Es handelt sich um digitale Rückteile bzw. digitale Magazine für sogenannte professionelle Fachkameras. Digitale Magazine werden bei Mittelformatkameras anstelle des konventionellen Filmmagazins verwendet. Ähnliches gibt es für Großbildkameras, bei denen der Planfilmhalter gegen ein digitales Rückteil ausgetauscht wird. Diese beiden digitalen Filmaufnehmer sind aufgrund ihrer großen Abmessungen unerhört teuer (ungefähr Neupreis eines Mittelklassewagens) und kommen für Privatleute nicht infrage. Ich würde mir für meine Fuji GX680 ja gerne ein digitales Rückteil anschaffen, aber knapp MegapixelBedauerlicherweise wird auf Anwenderseite die Qualität einer Digitalkamera fast ausschließlich an der Anzahl der Bildpunkte sprich Pixel festgemacht. Die Anzahl der MegapixelDer Sensor selbst besteht aus mehreren Millionen winzig kleiner Fotozellen, die in Form eines Rechtecks (= Aufnahmeformat) angeordnet sind. Fotozellen sind von sich aus nicht farbempfindlich, so daß nur Schwarzweißaufnahmen möglich sind. Um Farbaufnahmen anfertigen zu können, muß man das Licht in die 3 Grundfarben Rot, Grün und Blau aufteilen. Dies kann man wie in
Vielleicht werden Sie sich jetzt fragen, wieviele Megapixel Sie wirklich benötigen. Die Antwort hängt davon ab, was Sie damit machen möchten. Für Internetanwendungen sind Bilder mit 800x600 oder 1024x768 Bildpunkten aus Gründen der Dateigröße und damit der Ladezeit sowie unter Berücksichtigung der üblichen Monitorauflösung die Obergrenze. Dies entspricht ca. Wenn Sie die Kamera für die Erstellung von Papierbildern verwenden wollen, hängt es vom Format ab, wieviele Pixel Sie benötigen. Denn im Druck benötigt man etwa Eine Außenseiterrolle spielen Kameras, bei denen keine nebeneinanderliegenden Farbfilter zum Einsatz kommen, sondern bei denen die Sensoren für die 3 Grundfarben hintereinanderliegen. Hierbei wird ausgenutzt, daß verschiedenfarbiges Licht eine unterschiedliche Eindringtiefe in das Halbleitermaterial hat. Ein großer Vorteil ist hierbei, daß die einzelnen farbigen Bildpunkte wie beim chemischen Film aus drei hintereinanderliegenden Pixeln bestehen, sodaß ein einzelner Bildpunkt tatsächlich farbig ist und nicht wie bei den üblichen Sensoren rote, grüne und blaue Bildpunkte nebeneinanderliegen, aus denen man erst farbige Bildpunkte errechnen muß. Dieses Prinzip wird als Foveon-Sensor schon seit einigen Jahren in den Spiegelreflexkameras der Firma Sigma am Markt angeboten, aber es führt ein Schattendasein. Die als Objektivhersteller bestens bekannte Firma Sigma konnte schon zu Zeiten des chemischen Films als Kamerahersteller nicht wirklich Fuß fassen, sodaß viele Leute unabhängig vom Sensor letztendlich lieber auf bekannte Marken vertrauen oder aufgrund bereits vorhandener Objektive markengebunden sind. Dadurch wurde nie die kritische Masse erreicht, um ein Selbstläufer zu werden. Sensorgröße und RauschenEine sehr unangenehme Eigenschaft von elektronischen Bildsensoren ist das Rauschen. Ursache für das Rauschen ist die Brownsche Molekularbewegung der freien Ladungsträger, die von der Temperatur abhängt: Je wärmer es ist, desto stärker ist das Rauschen. Man kann es nur durch Abkühlen auf den absoluten NullpunktDer Signal-/Rauschabstand ist u.a. abhängig davon, wie groß ein physikalisches Pixel ist, denn das Rauschen ist unabhängig von der Pixelgröße, da es nur durch die Brownsche Molekularbewegung (hier Elektronenbewegung) verursacht wird. Das Nutzsignal ist hingegen abhängig davon, wieviele Photonen während der Belichtung auf einem Sensorpixel "einschlagen". Bei gleichem Lichteinfall kann man das Nutzsignal durch eine größere Fläche pro Pixel drastisch erhöhen, weil die Anzahl der eingesammelten Photonen linear mit der Pixelfläche ansteigt, während das Rauschen konstant bleibt. Damit vergrößert sich der Signal-Rauschabstand, wodurch sich das sichtbare Rauschen verringert. Leider kostet jeder Quadratmillimeter mehr Sensorfläche überproportional mehr Geld, denn je größer der Sensor ist, desto größer ist die Gefahr, daß schon in der Fertigung ein Pixel defekt ist. Dann ist der ganze Sensor Schrott. Deshalb steigt der Herstellungspreis nicht linear mit der Sensorfläche sondern exponentiell. Aus diesem Grund ist es nicht wirklich verwunderlich, weshalb die Hersteller gern möglichst kleine Sensoren verwenden. Die einzelnen physikalischen Pixel haben daher eine Kantenlänge von nur ganz wenigen μm (= Millionstel Meter). Da die Sensorgrößen in den letzten Jahren weitgehend gleich geblieben sind, sind die einzelnen Pixel wegen der zunehmenden Pixelzahl der Sensoren immer kleiner geworden (bei billigen Kameras nur knapp über Bild 1: Sensorformate Kleinbild, APS und Bei besseren digitalen Sucherkameras haben die Bildsensoren üblicherweise eine Bilddiagonale von Anmerkung: Wenn Sie die Bilddiagonale der in Zoll angegebenen Sensoren ins metrische System umrechnen, werden Sie feststellen, daß Sie bei keinem Bildformat auf die oben angegebenen Werte kommen. Der Grund dafür liegt darin, daß die Hersteller diese Angaben anachronistischerweise auf das Format von Fernsehaufnahmeröhren beziehen. Bei diesen nutzte man für die Bildaufnahme traditionell nur ungefähr 2/3 des Durchmessers. Der Sensor ist also ein gutes Stück kleiner, als es der Zoll-Wert erwarten läßt. Beispielsweise entsprechen Empfindlichkeit / ISO-EinstellungEin einzelnes Pixel des Bildsensors besteht prinzipiell aus einer Fotodiode, deren Ausgangssignal sehr klein ist und deshalb verstärkt werden muß, bevor ein Analog-/Digitalwandler die analoge Spannung in einen Digitalwert konvertieren kann. Wenn man die Verstärkung auf die Fotodioden und den A/D-Wandler sauber abstimmt, erhält man eine bestimmte Lichtempfindlichkeit. Diese kann man wie von den chemischen Filmen bekannt als ISO-Wert angeben. Dieser Wert liegt normalerweise im gleichen Bereich wie Standardfilme, also irgendwo zwischen ISO100 und ISO400. Anders als bei chemischen Filmen, die mit bis zu ISO3200 erhältlich waren, kann man bei digitalen Bildsensoren natürlich nicht "mal eben" den Sensor wechseln, um eine höhere Lichtempfindlichkeit für Aufnahmen bei wenig Licht zu erreichen. Um trotzdem eine höhere ISO-Zahl zu erreichen, macht man etwas, was mit dem früheren Pushen von Schwarzweißfilmen vergleichbar ist: Man dreht die Verstärkung hoch, was extrem einfach zu bewerkstelligen ist. Dadurch wird das gesamte Bild um ein bestimmtes Maß heller, was de facto einer Empfindlichkeitssteigerung entspricht: Um die gleiche Bildhelligkeit zu erreichen wie ohne zusätzliche Verstärkung, muß man knapper belichten.Das Dumme an der Geschichte ist, daß nicht nur das Nutzsignal verstärkt wird, sondern auch das unvermeidliche Sensorrauschen, das sich vor allem in dunklen Bildbereichen störend bemerkbar macht. Wenn man die Verstärkung moderat wählt, kann man unter nur leichtem Verlust von Bilddetails das Rauschen durch einen Algorithmus reduzieren, den man auf das eingelesene Digitalbild anwendet. Solche Algorithmen basieren darauf, daß sich das Rauschen drastisch reduziert, wenn man den Mittelwert von benachbarten Pixeln bildet. Der Trick bei den Rauschunterdrückungsalgorithmen liegt darin, Helligkeits- und Farbsprünge von benachbarten Pixeln, die durch Rauschen verursacht wurden, von solchen zu unterscheiden, die von feinen Bilddetails hervorgerufen wurden. Da ein "dummer Algorithmus" diese Unterscheidung nur unvollkommen leisten kann, gehen umso mehr feine Bilddetails verloren, je stärker die Rauschunterdrückung arbeiten muß. Die Physik kann man nicht auf den Kopf stellen, und so ist es wenig verwunderlich, daß es keinem Kamera- oder Sensorhersteller gelungen ist, bei vorgegebener Pixelgröße die tatsächliche physikalische Empfindlichkeit zu steigern. Trotzdem kann man bei neueren Kameras ISO-Einstellungen mit 5-stelligen Werten vornehmen (bzw. werden automatisch je nach Erfordernis von der Kameraautomatik gewählt), die sprichwörtlich Freihandaufnahmen bei Kerzenlicht versprechen. Leider sind diese werbewirksamen hohen ISO-Werte nur fauler Zauber: Das Sensorsignal wird derart hoch verstärkt, daß der A/D-Wandler nur noch ein Rauschen als Eingangssignal erhält, dem mit geringem Pegel ein Bild überlagert ist. Dementsprechend kann man auf dem Rohbild kaum mehr etwas erkennen. Über dieses Rohbild jagt man die Rauschunterdrückung in Einstellung "gnadenlos" drüber, damit man überhaupt noch etwas von dem Bild sieht. Da auch die beste Rauschunterdrückung ihre Grenzen hat, gehen bei sehr hohen ISO-Werten feine Details nahezu vollständig verloren. Zusätzlich gleichen sich dann die Farben der Pixel durch die Rauschunterdrückung, die ja in erster Linie eine Mittelwertbildung ist, an die ihrer Nachbarn an, wodurch die Fotos fast wie gemalt aussehen. Aus diesem Grund sollte man im Interesse einer guten Bildqualität möglichst verhindern, daß die Kamera von sich aus hohe oder höchste ISO-Einstellungen verwendet. Bei besseren Kameras kann man in einem meist etwas versteckten Menü der Grundeinstellungen den maximalen ISO-Wert vorgeben, den die Kamera verwendet. Als Faustregel sollte bei Kameras mit kleinem Bildsensor dieser Wert auf ungefähr ISO200, bei Kameras mit Sensor im APS-Format auf ISO400 oder ISO800 eingestellt werden. Welche maximale Empfindlichkeitseinstellung für Ihre Kamera und Ihre Ansprüche sinnvoll ist, können Sie anhand von Vergleichsaufnahmen herausfinden. Dazu sollten Sie, um Verwacklungsunschärfen auszuschließen, die Kamera auf einem Stativ montieren und das identische Motiv bei identischer und tendenziell eher schummriger Beleuchtung mit allen verfügbaren ISO-Einstellungen aufnehmen und relevante Ausschnitte in Vergrößerung miteinander vergleichen. ObjektivVor allem bei digitalen Sucherkameras üblich und auch sehr zu empfehlen ist ein Zoom-Objektiv, bei dem man die Brennweite in einem Verhältnis von 1:3 bis 1:4 variieren kann. Sehr viel mehr ist wie bei der analogen Fotografie nicht sinnvoll, da dann die Abbildungsqualität über Gebühr nachläßt. Achten Sie beim Kauf einer Kamera unbedingt darauf, daß es sich wirklich um ein optisches Zoom handelt, denn insbesondere vergleichsweise preiswerte Kameras verfügen lediglich über ein sogenanntes digitales Zoom. Hinter diesem wohlklingenden Namen verbirgt sich wie nachfolgend erläutert ein unglaublicher Schwachsinn.Digitales Zoom Wenn man das Bildformat nicht vollständig ausnutzt sondern nur einen Teil aus der Mitte, wirkt das so, als ob man die Brennweite verlängert hätte. Warum das so ist, ist in Auch wenn bei Sucherkameras der Trend beim Zoombereich eher in die Richtung 1:10 oder noch mehr geht, ist ein derart großer Zoombereich überhaupt nicht sinnvoll: Abgesehen von der schlechten Bildqualität von Objektiven mit großem Zoombereich ist es ohne Verwendung eines stabilen Stativs auch bei hellstem Sonnenschein ausgeschlossen, mit einer kleinen, lichtschwachen Sucherkamera mit beispielsweise Lichtstärke Wichtig ist außerdem eine hohe Lichtstärke des Objektivs, damit man nicht nur bei hellem Sonnenschein fotografieren kann, ohne die Aufnahme zu verwackeln bzw. ohne daß sich bei Sucherkameras das eingebaute Blitzgerät zuschaltet und die Bildstimmung verhagelt. Diesbezüglich werden Digitalkameras mit zunehmender Pixelzahl leider immer schlechter: Da man immer mehr Pixel auf den gleich großen oder besser gesagt gleich kleinen Sensor packt (größer würde überproportional mehr Geld kosten), werden die einzelnen Pixel immer kleiner. Eine kleinere Fläche bedeutet aber auch, daß bei gleichen Lichtverhältnissen weniger Photonen auf dem Pixel "einschlagen". Da das Rauschen des Sensors eine untere, physikalisch bedingte Grenze nicht unterschreiten kann, das Nutzsignal aber mit dere Pixelgröße abnimmt, nimmt das Bildrauschen durch Erhöhung der Pixelzahl bei gleichbleibender Sensorfläche zu. Dies könnte man durch eine lichtstärkere Optik leicht kompensieren. Speziell bei den preissensitiven Sucherkameras ist aus Kostengründen aber leider eher das Gegenteil der Fall, denn mit allgemein sinkenden Preisen werden die Objektive von löblichen Ausnahmen abgesehen immer lichtschwächer. Aber auch bei digitalen Spiegelreflexkameras werden vor allem im Billigsegment zunehmend Objektive angeboten, über deren Lichtstärke jeder die Nase rümpft, der auch nur halbwegs weiß, was man unter dem Begriff Bedauerlicherweise ist bei den reinen Digitalobjektiven allgemein ein klarer Trend zur Billigproduktion festzustellen, auch wenn es vereinzelt für mehr Geld auch bessere Qualität gibt. Wenn man für ein digitales Kameragehäuse für Die in Sucher- oder Bridge-Kameras fest eingebauten Objektive sind leider in ihrer Qualität, von wenigen Ausnahmen teurer Modelle abgesehen, oft noch schlechter als billige Wechselobjektive. Dies wird dadurch begünstigt, daß bei der konventionellen Fotografie ein schlechtes Objektiv zu sichtbar schlechten Bildern führt, so daß nur Unwissende sich über den Tisch ziehen lassen und dieses Produkt kaufen, bei digitalen Kameras mit integriertem Objektiv jedoch durch Bildschärfungsalgorithmen, Kontrasterhöhung und andere Tricks das Ergebnis schöngerechnet werden kann, wovon in fast jeder digitalen Kamera reger Gebrauch gemacht wird. Dagegen ist nicht grundsätzlich etwas einzuwenden, wenn dies in Maßen geschieht. Denn ein wirklich gutes Objektiv ist teuer, das Programm zum Schönrechnen hingegen billig und der Preisdruck vor allem im Billig- und Mittelklassebereich hoch. Die Bildverbesserungsalgorithmen sind tatsächlich in der Lage, bei bestimmten Aufnahmen das vergleichsweise schlechte Objektiv so schönzurechnen, daß es dem Betrachter des Bilds nicht auffällt. In anderen Aufnahmesituationen kann aber der Schuß gewaltig nach hinten losgehen, was sich in einer Bildverschlechterung manifestiert. Dies ist auch der Grund, warum in manchen Fachzeitschriften bestimmte Tests durchgeführt werden, die aus Sicht der konventionellen Fotografie gesehen keinen rechten Sinn ergeben. Digitale Spiegelreflexkameras mit Wechselobjektiven bieten trotz gleicher Pixelzahl normalerweise eine bessere bis deutlich bessere Bildqualität als digitale Kameras mit fest eingebautem Objektiv. Der erste Grund ist der meistens deutlich größere Bildsensor, der deutlich weniger rauscht als sein mickriger Kollege in der Kamera mit fest eingebautem Objektiv. Der zweite Grund liegt darin, daß selbst billige Wechselobjektive normalerweise eine bessere Qualität als eingebaute Optiken besitzen. Dies gilt erst recht, wenn nicht das billigste verfügbare Objektiv verwendet wird sondern ein lichtstarkes Qualitätsexemplar. Qualität hat allerdings leider ihren Preis, was allerdings noch lange nicht heißt, daß das teuerste Objektiv automatisch das beste ist. VerwacklungsschutzUnter Verwacklungsschutz versteht man eine technische Einrichtung, die leichte Bewegungen der Kamera während der Belichtung ausgleichen kann, wodurch man trotz leichten Verwackelns scharfe Aufnahmen erhält. Erreicht wird dies, indem man die Bewegung der Kamera durch einen Sensor erfaßt und zur Korrektur entweder eine Linse bzw. Linsengruppe im Objektiv im Takte des Wackelns in die richtige Richtung schwenkt oder aber den Bildsensor in der Bildebene so verschiebt, daß das Wackeln ausgeglichen wird. Ein solcher Verwacklungsschutz ist Stand der Technik und daher Bestandteil aller auch nur annähernd ernsthafter Digitalkameras. Bei Sucherkameras ist es ziemlich egal, ob der Ausgleichsmechanismus im Objektiv eingebaut ist oder aber der Sensor bewegt wird. Bei Spiegelreflexkameras gibt es Unterschiede: Bei Verwacklungsschutz im Objektiv ist auch das Sucherbild verwacklungsstabilisiert. Der große Nachteil ist aber, daß solche Objektive trotz geringerer Lichtstärke deutlich teurer, größer und schwerer sind als unstabilisierte Objektive. Zudem sind bei weitem nicht alle Objektive eines Herstellers mit Verwacklungsschutz verfügbar. Bei Kameras mit beweglichem Sensor wirkt der Verwacklungsschutz bei allenDa die Lichtstärke der Objektive immer weiter abzunehmen scheint, hat es sich unter den Anwendern inzwischen herumgesprochen, daß ein wirksames Verwacklungsschutzsystem eine feine Sache ist. Insofern sind Kameras ohne Verwacklungsschutz selbst im untersten Preisbereich mehr oder weniger unverkäuflich geworden. Der Bewegungssensor und die Mechanik zum Verschieben des Bildsensors kosten zwar nicht wirklich viel, aber bei Kameras mit einem Verkaufspreis von unter ca. Dummerweise meinen die Hersteller zunehmend, in Zugzwang zu sein, ihre Kameras mit echtem Verwacklungsschutz gegenüber solchen mit dem Verwacklungsschutz-Fake abgrenzen zu müssen und bieten diese dann als "Dual Anti Shake Reduction" an. Der sinnvolle optische oder mechanische Verwacklungsschutz wird dabei durch den unsäglichen "elektronischen" bzw. "digitalen" Verwacklungsschutz ergänzt. Leider ist dies nicht nur eine hohle Werbephrase sondern tatsächlich in den Kameras implementiert, da man ihn ohne Zusatzkosten implementieren kann: Die Programmautomatik nahm auch bisher schon Einfluß auf die Empfindlichkeitseinstellung. Man muß also nur deren Abstimmung geringfügig anpassen, damit sie die Verstärkung früher und stärker hochschraubt, und fertig ist der "elektronische" Verwacklungsschutz bzw. die "digitale Bildstabilisierung". Selbst vor guten Spiegelreflexkameras macht dieser Schwachsinn nicht halt. Bei diesen kann man zwar glücklicherweise so gut wie immer einstellen, welche maximale Empfindlichkeit benutzt wird, wodurch man durch Wahl eines ausreichend niedrigen Werts diesen Schwachsinn de facto deaktivieren kann, aber bei Sucherkameras ist dies eher selten möglich. Dementsprechend sollten Sie diesen Punkt beim Kauf einer neuen Kamera unbedingt überprüfen. Leider scheint bei den Anwendern das Wissen um fotografische Grundprinzipien und infolgedessen auch das Wissen um kleine Tricks im Alltag weitgehend verlorengegangen zu sein, und so vertraut man fälschlicherweise lieber irgendwelchen technischen Hilfsmitteln, als einfache und leicht umsetzbare Kniffe anzuwenden. Ein optischer oder mechanischer Verwacklungsschutz kann zwar die gegenüber der Analogfotografie verlorene Lichtstärke der Objektive kompensieren, aber er ist kein Allheilmittel, dem man bedenkenlos vertrauen kann: Unterhalb einer bestimmten Mindestbeleuchtung geht's auch mit dem besten Verwacklungsschutz nicht mehr verwacklungsfrei aus der Hand, sofern man nicht mit Blitzlicht arbeiten will. Dort beginnt die Domäne der Stative, mit denen man völlig ohne zu Verwackeln beliebig lange Belichtungszeiten realisieren kann. Salopp gesagt bilden dann die Akkus der Kamera das limitierende Element für die maximale Belichtungszeit. Wenn man gerade kein Stativ dabei hat, kann man sich durch Auflegen der Kamera auf eine feste Unterlage (Mauer, Tisch o.ä.) behelfen. Auf diese Weise kann man problemlos mehr Blendenstufen gewinnen, als es der Verwacklungsschutz je könnte. Man muß diese Möglichkeit bloß nutzen, anstatt die Kamera am ausgestreckten Arm zu Schärfentiefe / BlendeDer im Vergleich zum Kleinbildformat kleine Bildsensor und die damit verbundenen geringen Brennweiten führen zu einem Phänomen, das für engagierte Fotografen entscheidend sein kann: Je kürzer die Brennweite ist, desto höher ist die Schärfentiefe. Dies hat zur Folge, daß selbst bei kleinen Blendenwerten, also voll geöffneter Blende, der Schärfentiefenbereich ziemlich groß ist. Bei gleichem Bildwinkel ist er immer größer als beim bekannten Kleinbildformat, so daß nicht selten das Bild von vorne bis hinten scharf ist. Verschärft wird dies noch zusätzlich durch die lichtschwachen Optiken, denn die Schärfentiefe ist umso höher, je größer der Blendenwert ist. Bei Knipsbildern ist ein durchgängig von hinten bis vorne scharfes Foto zwar oft erwünscht, aber das in der anspruchsvollen Fotografie so beliebte Spiel mit Schärfe und Unschärfe als bildgestaltlerisches Mittel ist damit nahezu unmöglich. Und wenn einmal die Schärfentiefe (z.B. im Nahbereich) trotzdem nicht ausreicht, kann man bei vielen digitalen Sucherkameras nicht einfach die Blende schließen, um mehr Schärfentiefe zu erlangen, weil sie schlicht und ergreifend keine verstellbare mechanische Blende besitzen. Zwar kann man manchmal manuell einen Blendenwert einstellen, aber damit verstellt man nur selten die Blende des Objektivs sondern meistens nur die Signalverarbeitung des Bildsensors, d.h. man beeinflußt dessen Empfindlichkeit. Auf die Schärfentiefe hat dies natürlich keinen Einfluß.Für Portraitaufnahmen oder künstlerische Aufnahmen, für die man beim Kleinbildformat gern hochlichtstarke Objektive verwendet, um den Hintergrund in Unschärfe versinken zu lassen, sind digitale Kameras mit einem Sensor, der deutlich kleiner als das Kleinbildformat ist, weitgehend ungeeignet. Hervorragend geeignet sind digitale Kameras aller Bauarten zur Dokumentation und immer dann, wenn ein hoher Schärfentiefebereich gewünscht wird. Für Makroaufnahmen sind digitale Spiegelreflexkameras mit Wechselobjektiven und einem Sensor, der kleiner ist als das Kleinbildformat, nahezu ideal: In Verbindung mit einem ordentlichen Makroobjektiv (nicht Zoom-Objektiv mit Makroeinstellung!) ergibt sich eine gute Bildqualität bei beeindruckender Schärfentiefe schon bei voll geöffneter Blende. Daher kann man oft noch aus der Hand fotografieren, wo man bei einer "analogen" Spiegelreflexkamera schon lange ein Stativ benötigt, weil man zur Erzielung der gleichen Schärfentiefe deutlich abblenden muß, was die Belichtungszeit stark verlängert. Und benötigt man noch etwas mehr Schärfentiefe, blendet man beim digitalen System einfach noch ein wenig ab, was beim Kleinbildformat nur begrenzt möglich ist, weil das Objektiv ja bereits abgeblendet ist und der maximal einstellbare Blendenwert eine bauartbedingte Obergrenze besitzt. Bildformat - JPEG oder RAW?Wie schon oben beschrieben errechnet die Kamera aus den vom Bildsensor gelieferten Rohdaten durch Interpolation etc. ein Bild. Dieses muß man nun zur späteren Verwendung speichern. Das Problem dabei ist, daß beispielsweise bei den heutzutage gängigen 16 Mio. farbigen Bildpunkten und 16 Bit Farbtiefe pro Farbkanal sich immerhinJPEG-FormatAufgrund der hohen Datenmenge kamen schon früh findige Leute auf die Idee, die Bilddaten in der Kamera zu komprimieren, da speziell in der Anfangsphase digitaler Kameras die Speicherkapazität und Geschwindigkeit der Bildspeicher ein großes Problem darstellte. Dadurch paßten viel mehr Fotos auf die chronisch zu kleinen und zu langsamen Speicher, und auch die Zeit für den Speichervorgang verringerte sich dementsprechend. Schon früh wurde als Bildformat fast ausschließlich das JPEG-Format verwendet, welches die Dateiendung .jpg oder .jpeg besitzt und bis heute überlebt hat. Es handelt sich dabei um ein verlustbehaftetes Bildformat, was bedeutet, daß man das Originalbild nicht mehr zu 100% aus dem JPEG-Bild restaurieren kann sprich daß Details verlorengehen. Die Komprimierungsrate ist beim JPEG-Format variabel, und man kann meistens bei Digitalkameras zwischen 2 und 4 Komprimierungsstufen wählen. Je stärker die Komprimierung ist, desto kleiner werden die Bilddateien, aber desto stärker verliert das Bild an Details und desto stärker treten sogenannte Komprimierungsartefakte auf. Zumindest bei besseren Kameras kann man daher den Komprimierungsgrad je nach Erfordernis umschalten. Komprimierungartefakte treten durch sichtbare Bildstörungen in Erscheinung bis hin zu den sogenannten Blockartefakten. Zusätzlich können die Kameras üblicherweise die einzelnen Farbkanäle mit 14 oder
Die Bildgröße von JPEG-Bildern beträgt bei heutigen Kameras je nach Komprimierungseinstellung meistens zwischen ca. 4 und 10 Megabytes, wodurch deutlich mehr Fotos auf eine Speicherkarte passen als beim RAW-Format. Dies erkauft man jedoch mit einigen Nachteilen: Die JPEG-Komprimierung ist immer verlustbehaftet, wodurch Bildinformationen auch bei der schwächsten Komprimierungsstufe unwiederbringlich verloren gehen. Der größte Nachteil von JPEG-Bildern ist aber, daß diese Bilder die physikalische Farbtiefe der Kamera (meistens 14 bis RAW-FormatDas sogenannte RAW-Format als Oberbegriff für weitgehend unbearbeitete Bilddaten besitzt diese Einschränkungen nicht. RAW-Dateien sind vergleichbar mit den Negativen in der analogen Fotografie, während JPEG-Dateien den Abzügen entsprechen. Unter- oder überbelichtete Abzüge können ihre Ursache darin haben, daß bei der Herstellung des Abzugs vom Negativ der Belichtungsautomat sich von schwierigen Lichtbedingungen fehlleiten ließ. Aus einem unter- oder überbelichteten Abzug kann man nachträglich im Bild-vom-Bild-Verfahren keinen vernünftig belichteten Abzug mehr herstellen. Wenn man aber über ein Negativ verfügt, kann man davon einen korrekt belichteten Abzug herstellen, sofern es nicht selbst allzu stark fehlbelichtet ist. Genauso verhält es sich mit mit JPEG- und RAW-Fotos: Bei vermurksten JPEG-Fotos kann man zwar durch Bildnachbearbeitung geringfügig etwas retten, aber die Bildqualität sinkt durch die Nachbearbeitung, und zwar mitunter sehr deutlich. Alleine das Öffnen eines JPEG-Fotos und das erneute Abspeichern mit der gleichen Komprimierung führt zur Qualitätsverschlechterung, weil bei jedem Abspeichern erneut verlustbehaftet komprimiert wird, sodaß sich bei mehrfachem Öffnen und Speichern sich die Bildfehler potenzieren. Verfügt man jedoch über ein RAW-Foto, kann man daraus, sofern die Belichtung nicht völlig daneben lag, nachträglich ein JPEG-Foto herstellen (in Anlehnung an ein reales Fotolabor spricht man dabei gern von "entwickeln"), bei dem qualitativ keine Abstriche gemacht werden müssen. Zu diesem Zweck liefern die Kamerahersteller zu jeder Kamera, die RAW-Format-fähig ist, eine Software mit, mit der man aus dem RAW-Foto ein JPEG-Foto entwickeln kann. Sofern Ihre Kamera Fotos im RAW-Format abspeichern kann, sollten Sie von dieser Möglichkeit auf jeden Fall Gebrauch machen, denn sonst schmeißen Sie im übertragenen Sinn das Negativ sofort nach der Aufnahme weg und damit die Möglichkeit, eine möglicherweise suboptimale Umsetzung ins JPEG-Format nachträglich ohne Qualitätsverlust korrigieren zu können.Der Speicherplatzbedarf von Fotos, die aus dem Sensorsignal errechnet wurden (also wie sie erst einmal in der Kamera vorliegen) ist leider ziemlich hoch. Aus diesem Grund werden diese Bilddaten erst einmal durch verlustfreie Komprimierung (das grundlegenede Prinzip ist das gleiche wie bei den bekannten ZIP-Dateien) verringert. Verlustfrei heißt, daß man daraus aufs Bit genau wieder die originalen Bilddaten errechnen kann. Dies bedeutet, daß man keine Bilddetails verliert. Durch die Komprimierung läßt sich zwar je nach Bild die Dateigröße meistens auf etwa die Hälfte bis ein Drittel verringern, aber sie beträgt trotzdem ein Vielfaches von JPEG-Fotos, wodurch auf die gleiche Speicherkarte deutlich weniger Fotos passen. Wer auf Qualität Wert legt (und wer, der eine digital SLR-Kamera kauft, tut das nicht?), sollte aber trotzdem auf das RAW-Format keinesfalls verzichten, denn der Mehrpreis für eine entsprechend größere und schnelle Speicherkarte ist gut investiertes Geld. Es ist in den meisten Fällen nicht sinnvoll, viel Geld für Kamera und Objektiv(e) auszugeben, dann aber an den Speicherkarten sparen zu wollen und sich durch Verzicht auf das RAW-Format deutliche Einschränkungen in der Bildqualität einzuhandeln. Leider existiert nicht nur ein einziges RAW-Format, sondern fast jeder Kamerahersteller kocht sein eigenes Süppchen, d.h. die verschiedenen RAW-Formate sind zueinander nicht kompatibel. Zwar liefert jeder Hersteller eine Software mit, die auf aktuell gängigen Betriebssystemen lauffähig ist und mit der man die RAW-Fotos der jeweiligen Kamera zu JPEGs entwickeln kann, aber langfristig gesehen kann dies zu einem Problem werden. Denn wer weiß, wie lange der Hersteller Updates für genau dieses RAW-Format zur Verfügung stellt? Es soll ja schließlich schon einmal vorgekommen sein, daß Hersteller pleite gehen. Und ob die Hersteller in ferner Zukunft noch willens sind, in ihrer RAW-Entwicklungs-Software für die aktuellen Betriebssysteme das dann uralte RAW-Format einer heutigen Kamera zu unterstützen, ist ebenfalls nicht sicher. Deshalb ist sehr zu begrüßen, daß sich mit dem von der Firma Adobe entwickelten DNG-Format ein einheitliches, herstellerübergreifendes Dateiformat herauskristallisiert, das inzwischen von mehreren Kameraherstellern unterstützt wird. Durch Verwendung dieses Bildformats ist man nicht auf die weitere Existenz und das Wohlwollen eines einzigen Herstellers angewiesen, sondern kann sicher sein, daß es auch in vielen Jahren noch Programme zum "Entwickeln" von RAW-Fotos gibt, die auf dann aktuellen PCs mit einem dann verbreiteten Betriebssystem laufen. Die Empfehlung lautet daher nicht nur, die Fotos in jedem Fall in einem RAW-Format abzuspeichern, sondern das von mehreren Herstellern unterstützte DNG-Format zu verwenden, sofern dies bei Ihrer Kamera möglich ist. Manche Kameras können gleichzeitig ein Foto als DNG- und als JPEG-Foto auf der Speicherkarte abspeichern. Dies ist sehr praktisch und spart für diejenigen Fotos Zeit, bei denen die Umsetzung ins JPEG-Format gut war. Je nach Verwendung der digitalen Bilder kann es zudem ein großer Nachteil sein, daß ein Urhebernachweis der Fotos schwierig sein kann. Wer ein Negativ oder Dia besitzt, kann damit erstens nachweisen, daß er der Urheber der Aufnahme ist, und zweitens, daß es sich um eine reale Darstellung handelt. Wenn Sie z.B. Ihre digital erstellten Aufnahmen im Internet veröffentlichen, könnte jemand Ihre Bilder kopieren und dann behaupten, daß er der Urheber sei. Der Gegenbeweis ist nicht einfach zu führen. Bei Aufnahmen, die aus Nachweisgründen angefertigt wurden BildspeicherungDie vom Bildsensor gelieferten Daten müssen bis zur weiteren Verwendung auf einem nichtflüchtigen Medium gespeichert werden, d.h. die Bilddaten müssen auch nach dem Ausschalten der Stromversorgung erhalten bleiben. Von den ehemals vielen unterschiedlichen Datenträgern, die man zur Bildspeicherung verwendete, sind heutzutage nur noch dieAus Verbrauchersicht ist sehr erfreulich, daß sich früher übliche proprietäre (sprich teure und schlecht erhältliche) Speicherkarten nicht durchgesetzt haben. Vor allem mit den SD- bzw. microSD-Karten steht eine einheitliche Speichertechnologie zur Verfügung, die nicht nur in Fotokameras sondern auch in Camcordern, Mobiltelefonen, Tablet-Computern und etlichen anderen Geräten verwendet wird. Diese Karten werden von vielen Herstellern in sehr großer Stückzahl hergestellt, weshalb sie "überall" zu einem vergleichsweise günstigen Preis erhältlich sind. Die abzuspeichernden Datenmengen sind aufgrund der heutzutage üblichen vielen Bildpixel ziemlich groß. Bei beispielsweise 16 Millionen farbigen Bildpunkten und 16 Bit Farbtiefe pro Farbkanal ergeben sich immerhin CF-Karten zur Bildspeicherung CompactFlash-Karten oder abgekürzt CF-Karten sind seit den 90er Jahren auf dem Markt und gehören damit zu den ersten verfügbaren Speicherkarten auf Flash-ROM-Basis. Trotzdem haben sie die meisten aus dieser Zeit oder auch später entwickelte Speicherkarten überlebt. Sie sind als Die Zugriffsgeschwindigkeit älterer SD-Karten wurde wie bei den CF-Karten als Vielfaches der CD-Standardschreibgeschwindigkeit angegeben. Wie bei diesen ist nicht eindeutig geregelt, ob diese Angabe sich auch das Schreiben oder das (schnellere) Lesen bezieht. Bei neueren SD-Karten ist man stattdessen dazu übergegangen, Geschwindigkeitsklassen anzugeben. Karten ganz ohne Kennzeichnung der Geschwindigkeit liegen oft unter Um die Verwirrung komplett zu machen, gibt es SD-Karten in unterschiedlichen Abmessungen. Weit verbreitet ist die normale Standard-Bauform, die eine kleine Schwester namens miniSD bekam, um kleinere Geräte zu ermöglichen. Diese wiederum besitzt eine noch kleinere Schwester namens microSD, die inzwischen die miniSD weitgehend verdrängt hat. Sowohl für die miniSD als auch die microSD sind Adapter verfügbar, um sie als SD-Karte in Standardgröße verwenden zu können, was aber nicht in allen Geräten funktioniert. Datenübertragung zum RechnerZur Anbindung von Kameras aller Art an den Rechner benutzt man seit längerer Zeit fast ausschließlich die bei praktisch jedem Rechner vorhandene USB-Schnittstelle. Man muß dazu lediglich Kamera und Rechner mit einem passenden Kabel verbinden, das üblicherweise mit der Kamera mitgeliefert wird. Die Kameras verfügen dazu entweder über einen Mini- oder einen Micro-USB-Buchse. Moderne Betriebssysteme erkennen wenige Sekunden nach dem Anstöpseln die Kamera automatisch, und man kann dann vom Rechner aus auf die Bilddateien zugreifen. Bei älteren Betriebssystemen muß man ggf. einen Kameratreiber installieren, der im Lieferumfang der Kamera enthalten ist. DaEine andere Methode der Datenübertragung ist, die Speicherkarte aus der Kamera herauszunehmen und in einen sogenannten Kartenleser zu stecken, der bei mobilen Rechnern oft integriert ist (bei Net-/Notebooks meistens nur für SD-Karten). Da der integrierte Kartenleser normalerweise über den internen USB angebunden ist, ergibt sich im Vergleich zum Anschluß der Kamera an den Rechner normalerweise kein Geschwindigkeitsvorteil. Der Vorteil liegt lediglich in der Bequemlichkeit, weil man nicht das passende Verbindungskabel suchen muß, das sich böswilligerweise immer dort versteckt, wo Sie es am wenigsten vermuten. Sollte die Kamera das geschwindigkeitslimitierende Element sein, ergibt sich hingegen durchaus ein Geschwindigkeitsvorteil bei Verwendung des Kartenlesers. Papierfotos erstellen bzw. ausdruckenWenn Sie über einen fotodruckfähigen Tintenstrahldrucker verfügen, können Sie die Bilder auf geeignetem Papier in nahezu Fotoqualität ausdrucken. Leider ist nicht nur das Spezialpapier sehr teuer sondern vor allem die Tinte. Es gibt Tintenstrahldrucker, bei denen im Fotodruck die Patronen bereits nach 5 DIN-A4-Blättern leer sind, was incl. Fotopapier einen Seitenpreis von 5 Euro ergeben kann. Wenn man die Bilder mit einem Bildverarbeitungsprogramm entsprechend auf einem Blatt positioniert, kann man darauf 4 Bilder in der StandardgrößeViel günstiger und qualitativ erheblich besser als das Selbstausdrucken ist es, ein Fotolabor zu bemühen. Dieses fertigt von Ihren Digitaldaten echte Fotos in den im Fotobereich üblichen Bildgrößen an (mit an den Digitalbereich adaptiertem Seitenverhältnis von 1:1,5). Die Preise sind zwar höher als für Abzüge von einem konventionellen Film, liegen aber ganz erheblich unter den Kosten des Selbstdruckens. Sie können die Bilddaten per Internet im Upload-Bereich der WebSite eines Dienstleisters hochladen und bekommen die Bilder einige Tage später per Post. Bei einigen größeren Anbietern besteht auch die Möglichkeit, die Bilder in einer nahegelegenen Filiale eines Kooperationspartners abzuholen. Wenn Sie von vielen Bildern Fotos herstellen lassen wollen, ist es aufgrund der großen Datenmengen sinnvoller, die Daten auf CD-R(W), DVD-R(W) oder eine ältere Speicherkarte, deren Verlust ggf. verschmerzbar ist, zu speichern und an der nächsten Fotoannahmestelle abzugeben statt über Internet zu übertragen. Sie sollten sich in beiden Fällen vorher erkundigen, welche Dateiformate möglich sind und mit welcher Auflösung das Labor arbeitet. Für den Fall, daß es schnell gehen soll, bieten viele Geschäfte, die Fotoarbeiten entgegennehmen, an einem Selbstbedienungsautomaten einen Schnellservice an, bei dem die Fotos nur unwesentlich mehr kosten, aber sofort mitgenommen werden können. Nachteilig ist, daß man meistens auf ein einziges Ausgabeformat limitiert ist und keine Informationen über die Lichtbeständigkeit bzw. Haltbarkeit vorliegen. Vergleich zwischen Digital- und AnalogfotografieAllgemeinesWenn Sie sich mit dem Gedanken tragen, eine digitale Kamera zu kaufen, sollten Sie sich die Vor- und Nachteile deutlich machen und mit den eigenen Anforderungen sachlich und nüchtern vergleichen, um das für Ihren speziellen Anwendungsfall beste System zu finden. Digitalkameras sind zwar en vogue und für viele Anwendungen tatsächlich ideal, zumal man das Ergebnis sofort betrachten kann, aber für viele Anwendungen sind zumindest die digitalen Sucherkameras mit ihren winzigen Bildsensoren immer noch von der Bildqualität her einfach zu schlecht (mit Bildqualität ist keineswegs nur die Auflösung gemeint!). Wenn Sie stets schnellstmöglichst die Bilder in digitaler Form benötigen, z.B. zwecks Veröffentlichung im Internet, Versenden per eMail oder zum Herumzeigen auf dem Notebook, ist die Sache klar, da bei digitalen Kameras die Bilder sofort und im richtigen Format, nämlich als Digitaldaten, verfügbar sind. Speziell für Anfänger können Digitalkameras theoretisch ebenfalls sinnvoll sein, da man das Ergebnis und ggf. die gemachten Fehler sofort begutachten kann. Die Erfahrung zeigt jedoch, daß meistens völlig ohne Sinn und Verstand drauf losgeknipst wird, ohne auch nur einen einzigen Gedanken in eine sinnvolle Bildgestaltung zu investieren, schlicht weil eine Aufnahme kein Geld kostet und man irrigerweise meint, in der Masse der Murks-Aufnahmen auch einige gute Aufnahmen vorzufinden.Oft wird als Argument für die Digitalfotografie eingewendet, daß viele professionelle Fotografen angeblich nur noch digital fotografieren. Die Aussage an sich ist richtig, aber man muß auch hinterfragen, welche Sorte Profis das sind und warum das so ist. Die Antwort ist einfach: Heutzutage werden sämtliche Presseerzeugnisse, Broschüren, Kataloge usw. mit dem Computer erzeugt, d.h. man benötigt die Fotos in digitaler Form, und das meistens recht zügig. Man muß auch sehen, mit was diese professionellen Fotografen fotografieren, wenn es auf Qualität ankommt. Diese Kameras kann sich als Durchschnittsamateur nicht leisten, denn ein qualitativ hochwertiges Digitalrückteil für eine Mittelformatkamera kostet wie weiter oben erwähnt knapp AuflösungWenn Sie die Ergebnisse nicht unbedingt sofort benötigen und speziell wenn Sie als Ergebnis Papierbilder haben möchten, ist die Entscheidung sehr einfach, denn Papierbilder lassen sich am einfachsten und qualitativ am besten als Abzüge von Negativfilmen herstellen. Wer Bilder zwar in digitaler Form aber in bestmöglicher Qualität haben möchte und darauf eine Stunde (Entwicklung im Minilab oder im eigenenWer jetzt behauptet, es sei nicht sinnvoll, wenn die Scan-Auflösung mehr als doppelt so hoch wie die des verwendeten Objektivs ist, hat in Bezug auf die Auflösung absolut recht, da das limitierende Element fast immer das Objektiv ist. Allerdings muß man beim Scannen im Auge behalten, daß ein Farbfilm aus einzelnen Farbwölkchen besteht (oft als "Filmkorn" bezeichnet), die unterschiedlich groß und zudem völlig zufällig verteilt sind. Der Aufbau eines "analogen" Bilds ist daher grundsätzlich anders als der eines digitalen Bilds, was das Scannen nicht gerade eben erleichtert. Wenn die Seitenlänge der abgetastete Fläche, die im digitalisierten Bild ein Pixel ergibt, größer als die Hälfte der Seitenlänge des kleinsten Farbwölkchens ist, entstehen deutlich sichtbare Abtastartefakte, die sich als mitunter ziemlich grobkörniges "Korn" äußern, das auf dem Film garnicht vorhanden ist. In der Mathematik ist dies als Nyquist-Theorem bekannt. Vielleicht kennen Sie die Forderung, daß bei der Digitalisierung von Audiosignalen die Abtastfrequenz mindestens doppelt so hoch sein muß wie die höchste abzutastende Frequenz. Dies hat die gleiche Ursache. Die Auflösung aktueller hochwertiger Filmscanner ist mit nominell 4000 dpi (effektiv noch weit darunter, von den minderwertigen mit nominell 7200 dpi garnicht zu reden) noch lange nicht ausreichend, damit die Forderung "Seitenlänge eines Pixels kleiner als halbe Seitenlänge des kleinsten Farbwölkchens" zu erfüllen. Es ist daher absoluter Unfug, zum Systemvergleich am Computer das Bild einer Digitalkamera und das eingescannte Bild einer "analogen" Kamera zu vergleichen. Man wird hierbei nämlich immer ein durch Abtastartefakte hervorgerufenes grobes Pseudokorn sehen, das auf dem Negativ oder Dia so nicht vorhanden ist. Wenn man einen aussagekräftigen Vergleich durchführen will, muß man von beiden Bildern ein großformatiges Papierbild erstellen lassen und einzelne Details dieser Papierbilder mit einer Lupe vergleichen. KontrastAuch wenn es im Laufe der Zeit deutliche Verbesserungen gab, haben digitale Kameras mit hohen Kontrasten und zusätzlich auch mit hellen Bildbereichen immer noch Probleme. Das hat teilweise mit dem Sensor zu tun und teilweise mit dem Dateiformat. Bei Langzeitaufnahmen (Nachtaufnahmen mit Belichtungszeiten im Minutenbereich) versagen digitale Kameras aller Art kläglich. Mit wachsender Belichtungszeit nimmt physikalisch bedingt das Bildrauschen immer weiter zu, und zusätzlich sorgen die unterschiedlichen Leckströme der einzelnen Pixel für einen Effekt, der im Bild sehr ähnlich wie Rauschen aussieht. Den Einfluß der Leckströme und in geringem Umfang auch des Rauschens werden in digitalen SLR-Kameras mit Hilfe eines Dunkelbilds teilweise kompensiert, aber es verbleibt ein unkompensierbarer Rest, der mit wachsender Belichtungszeit immer größer wird. Das Rauschen kann man zwar elektronisch in Form einer Rauschunterdrückung zulasten der Auflösung im Zaum zu halten, aber die Bildverschlechterung ist im direkten Vergleich zu analogen Aufnahmen sehr deutlich sichtbar. Die Ursache für das Bildrauschen ist das thermisch bedingte Rauschen der Halbleiter, der man ausschließlich durch eine niedrige Temperatur begegnen kann. In der professionellen Astronomie eingesetzte CCD-Kameras werden daher mit flüssigem Stickstoff gekühlt. Solche Bildaufnehmer sind außerdem im Vergleich zu digitalen Kameras riesengroß und liegen preislich im Bereich einer Eigentumswohnung bis hin zu einem Haus samt Grundstück. Auch bezüglich ihrer anderen Eigenschaften sind sie mit den hier beschriebenen Kameras überhaupt nicht zu vergleichen. Bei Dia- und Negativfilmen sind solche Phänomene hingegen aus physikalischen Gründen gänzlich unbekannt. Am ehesten damit vergleichbar ist die Alterung von Filmen, aber diese wirkt sich erst nach einigen Jahren zu warmer Lagerung auf die Qualität aus.Für die typischen Urlaubsfotos sind aus Qualitätsgründen Digitalkameras leider hochgradig ungeeignet, wenngleich sie oft dafür benutzt werden. Denn wie schon erwähnt haben Digitalkameras große Probleme mit hohen Kontrasten, die aber nicht nur unter südlicher Sonne oft vorkommen. Von der Handhabung und vom Preis her ist es außerdem problemlos möglich, mehrere Dutzend Kleinbildfilme mitzunehmen, während kaum jemand über genügend Speicherkarten verfügt, um sämtliche Urlaubsfotos im RAW-Format abzuspeichern. Ein großer Vorteil ist hingegen, daß man die Aufnahmen sofort begutachten kann, sodaß man bei mißlungenen Aufnahmen (sehr "beliebt" sind unterbelichtete Aufnahmen bei wenig Licht, bei denen auch der eingebaute Funzelblitz kaum Besserung bringt) ggf. sofort weitere Aufnahmen machen kann. Ein ganz wichtiger Punkt ist vor allem für Urlaubsaufnahmen, daß die leider oft sehr hohe Auslöseverzögerung von digitalen Sucherkameras von im schlimmsten Fall bis zu 3 Sekunden Schnappschüsse absolut unmöglich macht. Hinzu kommt noch eine Verarbeitungszeit nach der Aufnahme, in der das Bild ggf. komprimiert und auf die Speicherkarte geschrieben wird. Diese kann etliche Sekunden betragen und eine erneute Aufnahme bis zum Abschluß des Schreibvorgangs blockieren. Wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann, ist es ein sehr bescheidenes Gefühl zu sehen, wie sich das Motiv völlig ohne Eile entfernt, der Druck auf den Auslöser ohne jede Reaktion bleibt und man nichts tun kann, um den Vorgang zu beschleunigen. Bessere Kameras verfügen daher über einen schnellen Pufferspeicher, in dem die Bilddaten erst einmal zwischengespeichert werden, bevor sie auf die Speicherkarte geschrieben werden, sodaß einige Aufnahmen sehr schnell hintereinander gemacht werden können. Wer zusätzlich zu Papierbildern die Bilder in digitaler Form aber nicht höchstmöglicher Auflösung benötigt, dem sei ein preiswerter Filmscanner empfohlen. Selbst Low-End-Filmscanner mit ArchivsicherheitEin ganz wichtiger aber leider meistens sträflich unbeachteter Punkt ist die Archivsicherheit. Haben Sie nicht schon jahrzehntealte oder gar mehr als huntert Jahre alte Fotos in der Hand gehabt und sich über die alten Fotos gefreut, auch wenn sie etwas ausgeblichen oder vergilbt waren? Schwarzweißfotos auf gut gewässertem Barytpapier, wie sie bis ca. 1960 üblich waren, sind nahezu unverwüstlich, und auch Farbfotos bieten trotz Farbverschiebungen einen Rückblick in die Vergangenheit. Wer die Negative sorgfältig aufbewahrte, kann auch heute noch nahezu farbstichfreie Farbfotos anfertigen lassen, von Schwarzweißnegativen erst garnicht zu reden. Mit dem Aufkommen der digitalen Fotografie droht das Schwelgen in alten Aufnahmen leider der Vergangenheit anzugehören, da sich die wenigsten Leute Sorgen um die Archivierung machen: Die meisten Fotos liegen nur elektronisch vor und drohen schon beim geringst anzunehmenden Fehler, nämlich einem Festplattencrash oder dem irrtümlichen Löschen, ins Nirwana zu verschwinden. Ausbelichtete Fotos wie auch Negative überdauern im Gegensatz dazu bei einigermaßen vernünftiger Lagerung nachgewiesenermaßen viele Jahrzehnte ohne nennenswerten Qualitätsverlust. Achtlos unter ungünstigen Bedingungen auf dem Dachspeicher gelagerte Fotos oder Negative erleiden zwar möglicherweise einen Qualitätsverlust, ermöglichen aber trotzdem einen Blick in die Vergangenheit, während beim geringsten Problem digitale Fotos unlesbar werden und damit unwiederbringlich verloren sind.Selbst bei sorgsamer digitaler Archivierung gibt es das Problem, daß die Lebensdauer der Datenträger vergleichsweise gering ist. Für die in der Frühzeit der PCs üblichen 5,25"-Floppy-Disks gibt es schon heute keine Lesegeräte sprich Floppy-Laufwerke mehr, die noch älteren 8"-Floppy-Disks waren hingegen schon in den 80er Jahren ausgestorben. Selbst wenn Sie einen Uraltrechner dafür mitarchivieren, wer sagt Ihnen, daß dieser in 10 Jahren überhaupt noch funktioniert? Außerdem kann ich aus persönlicher Erfahrung berichten, daß selbst bei sorgsam archivierten Floppy-Disks schon nach wenigen Jahren erste Lesefehler auftraten. Diese Problematik trifft auf jedes einigermaßen moderne digitale Speichermedium zu, egal ob es sich um altmodische Speicherbänder, Floppy-Disks, selbstgebrannte CDs bzw. DVDs, magnetooptische Medien (MO-Medien) oder komplette Festplatten handelt. Bei Festplatten besteht zudem die Gefahr, daß diese schon nach wenigen Jahren Lagerung im Schrank nicht mehr funktionieren (bei uns in der Abteilung war das bereits bei 3 unterschiedlichen Festplatten der Fall!), weil sie bewegte Teile beinhalten. Diese können sich dejustieren, einen mechanischen Schaden erleiden, oder die Schmierstoffe können verharzen. Das nach meiner Meinung derzeit zuverlässigste Speichermedium sind MO-Medien gefolgt von Zusätzlich bleibt der große Nachteil, daß sich leider auch die Speicherformate verändern. Bereits heute sind viele Bildformate verschwunden, die in den 80er Jahren des vergangen Jahrhunderts noch benutzt wurden. Wer weiß, ob in 20 Jahren jemand das JPEG-Format überhaupt noch dem Namen nach kennt? Wie schnell selbst populäre Dateiformate verschwinden, können Sie am seinerzeit weitverbreiteten ARJ-Format sehen (ein Format für komprimierte Datendateien). Dieses war damals äußerst populär, wurde aber durch das ZIP-Format verdrängt, und heute kennt es kaum noch jemand. Man findet zwar immer noch Tools, die mit ARJ-Archiven umgehen können, aber dies ist nur eine Frage der Zeit. RAW-Formate ändern sich ohnehin offenbar mit jedem neuen Kameramodell. Wenn dann die zur Kamera gehörige RAW-Software nicht mehr auf dem neuen Betriebssystem des Rechners läuft, hat man ein großes Problem. Zumindest kann man die negativen Auswirkungen durch Verwendung des DNG-Formats einschränken, weil dieses herstellerübergreifend verwendet wird. Ein praktikabler Ausweg für den schleichenden Datenverlust auf alternden Datenträgern, der in der professionellen Archivierung angewendet wird, ist das Umkopieren auf neue Datenträger nach einer bestimmten Lagerungsdauer. Hierbei wird auf aktuelle Medien kopiert, womit auch das Problem fehlender Lesegeräte umgangen wird. Wenn Dateiformate zu verschwinden drohen, müssen alle betroffenen Dateien zusätzlich in ein neues Format umgewandelt werden. Dieser Prozeß ist mit viel Aufwand und vergleichsweise hohen Kosten verbunden und setzt eine permanente Überwachung der Datenträger und Beobachtung der Rechnerentwicklung voraus. Wenn man nur einmal etwas zu lange mit dem Umkopieren gewartet hat, sind die Daten sprich Bilder futsch. Für Privatanwender ist diese Methode daher nicht wirklich praktikabel und wird daher auch entsprechend kaum konsequent anwendet. Damit ist der Daten- sprich Bildverlust leider nur eine Frage der Zeit. Man könnte auf die Idee kommen, die Problematik der digitalen Archivierung dadurch zu umgehen, daß man von allen Fotos Ausdrucke macht (aufgrund der teuren Papiere und vor allem Tinten ist das sehr kostspielig) und diese aufhebt. Daß die meisten Druckertinten unter Lichteinfluß recht schnell ausbleichen, ist bestens bekannt. Es ist auch nicht öffentlich bekannt, wie langzeitstabil heutige Druckertinten bei dunkler Lagerung Fazit: Digitale Fotos haben ein Verfallsdatum. Da es keinen Datenträger gibt, bei dem sichergestellt ist, daß die Daten mehrere Jahrzehnte überstehen, ist man darauf angewiesen, mehr oder minder regelmäßig die Datenträger des Archivs auf Lesefehler hin zu untersuchen und früh genug auf frische Datenträger zu kopieren, um die Haltbarkeit zu verlängern. Wird diese Kette nur einmal unterbrochen, sind die Fotos futsch und für die Nachwelt verloren. Film oder digital - welche Kamera für was nehmen?Es gibt ideologisch vorbelastete Anwender, die vehement und teilweise abseits der Realität das eine oder andere System als das Non-plus-Ultra darstellt und alles Andere verteufeln. Solche Leute gibt es sowohl im analogen als auch digitalen Lager. Wenn man sich die Sache aber nüchtern und sachlich ansieht, wird man rasch feststellen, daß für bestimmte Anwendungen das eine System besser ist, für andere aber das andere. Nachfolgend finden Sie typische Anwendungsfälle aus der Praxis mit der Angabe, welches System dafür normalerweise besser geeignet ist. Dabei wird angenommen, daß das Sensorformat kleiner als das Kleinbildformat ist, was nur bei einigen wenigen sehr teuren Kameras nicht zutrifft. Bitte betrachten Sie diese Wertung nicht als Bibel, denn im ganz speziellen Einzelfall und aufgrund der persönlichen Wichtung kann es manchmal umgekehrt sein. |
Aufnahmesituation | analog | digital | Warum? |
---|---|---|---|
Urlaubsfotos | X | Geringer Stromverbrauch, hoher Kontrastumfang, geringe Diebstahlgefahr | |
Aufnahmen für PC/Web | X | Kein Scannen notwendig, sofort verfügbar | |
Portraits | X | Kleinerer Schärfententiefenbereich bei gleicher Lichtstärke des Objektivs | |
Makroaufnahmen | X | Größerer Schärfentiefenbereich | |
Nachtaufnahmen | X | Bildrauschen nicht mit Belichtungszeit zunehmend, hoher Kontrastumfang | |
Immer-dabei-Kamera | X | Dig. Sucherkameras können wg. des winzigen Sensors viel kleiner als KB-Kameras gebaut werden | |
Aufnahmen mit hohem Kontrast | X | Größerer Dynamikbereich als digital | |
Teleaufnahmen | X | Bei gleichem Bildwinkel kürzere Brennweite, die oft eine höhere Lichtstärke besitzt | |
Weitwinkelaufnahmen | X | Für APS-Format nur sehr wenige sehr kurzbrennweitige Weitwinkelobjektive verfügbar |
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