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Allgemeines
Grundlagen der Filmbelichtung
Grundlagen der Belichtungsmessung
Objektmessung
Integralmessung
Spotmessung
Mehrfeldmessung / Matrixmessung
Zonensystem
Lichtmessung
 Weitere Themen:
Handbelichtungsmesser


Allgemeines

Es gibt viele unterschiedliche Methoden der Belichtungsmessung, die alle auf zwei Grundprinzipen basieren: Die Objektmessung, wie man sie in den meisten Kameras vorfindet, ist am weitesten verbreitet, während Profis meistens die sogenannte Lichtmessung, für die man speziell ausgerüstete Handbelichtungsmesser benötigt, bevorzugen. Nachfolgend erfahren Sie neben den unvermeidlichen Grundlagen, wie man die unterschiedlichen Verfahren einsetzt und was man beachten muß. Auf Farbe wird nicht besonders eingegangen, weil bei der Belichtungsmessung nur die Helligkeit und nicht die Farbe eine Rolle spielt. Wenn nachfolgend z.B. von einem mittleren Grau die Rede ist, könnte dies auch ein mittleres Rot, Grün oder Blau sein.

Digitalkameras besitzen zwar fast ausnahmslos einen eingebauten Belichtungsmesser, aber wie bei analogen Kameras gibt es durchaus Situationen, in denen er überfordert ist und zu Falschbelichtungen führt. Daher ist es auch für Digitalfotografen sinnvoll, sich mit der Belichtungsmessung auszukennen, um ggf. die Kameraautomatik sinnvoll beinflussen oder ganz abschalten und selbst aktiv werden zu können.


Grundlagen der Filmbelichtung

Ziel einer richtigen Belichtung ist es, möglichst den kompletten Belichtungsspielraum eines Filmes auszunutzen. Dies ist jedoch nicht immer einfach, weil der Kontrast (also der Unterschied zwischen hellster und dunkelster Stelle des Objekts) größer ist als der, den der Film verkraftet. In Bild 1 ist eine typische Belichtungskurve eines Filmes dargestellt.


Bild 1: Typische Belichtungskurve

An der horizontalen Achse ist die Belichtung (Exposure → log E), also das Produkt aus Helligkeit und Belichtungszeit aufgetragen, während die vertikale Achse den Schwärzungsgrad (Density → log D) des entwickelten Films wiedergibt. Bei sehr niedriger Belichtung wird der Film nicht geschwärzt. Lediglich ein sogenannter Grundschleier ist vorhanden, weshalb die blau dargestellte Schwärzungskurve nicht auf der Nullinie (=absolut klarer Film) liegt. Erst ab einer gewissen Mindestbelichtung wird der Film geschwärzt. Der Punkt, der genau 0,1 logarithmische Dichteeinheiten über dem Grundschleier liegt, bestimmt übrigens die Filmempfindlichkeit. Es handelt sich um den mit "min" (vertikale Achse) und "dunkel" (horizontale Achse) spezifizierten Punkt. Alle Partien des zu fotografierenden Objekts, die dunkler sind als der mit "dunkel" gekennzeichnete Helligkeitswert, werden auf dem Film nicht abgebildet.

Nimmt ausgehend von diesem Punkt die Belichtung zu, steigt auch die sogenannte Dichte, also der Schwärzungsgrad des entwickelten Films. Leider kann der Schwärzungsgrad eines Films keine unendlich hohen Werte annehmen, d.h. absolut lichtundurchlässig werden. Vielmehr geht der Schwärzunggrad, wie man sagt, ab einer gewissen Belichtung in die Sättigung, nimmt also trotz intensiverer Belichtung nicht mehr weiter zu.

Auch wenn bisher nur von Filmen die Rede war, trifft dies in ganz ähnlicher Weise auf digitale Bildsensoren zu. Wenn man ein einzelnes Pixel eines digitalen Bildsensors betrachtet, liefert es in völliger Dunkelheit am Ausgang eine bestimmte Rauschspannung, was vergleichbar mit dem Grundschleier ist. Bei geringer Belichtung ändert sich dieses Rauschen nicht, und erst ab einer bestimmten Mindestbelichtung steigt die Ausgangsspannung an. Genausowenig, wie ein Film absolut lichtdicht werden kann, kann die Ausgangsspannung eine Pixels über die Betriebsspannung ansteigen, sodaß auch hier eine Limitierung besteht. Qualitativ sieht die Belichtungskurve daher genauso aus wie bei einem Film. Quantitativ gibt es jedoch durchaus Unterschiede, denn Negativfilme besitzen einen größeren Belichtungsbereich als Bildsensoren. Wenn nachfolgend von Film die Rede ist, sind damit gleichzeitig auch digitale Bildsensoren gemeint.


Grundlagen der Belichtungsmessung

Die Aufgabe der Belichtungsmessung liegt darin, die Belichtungszeit abhängig vom zur Verfügung stehenden Licht und den Reflexionseigenschaften des abzulichtenden Objekts so zu wählen, daß alle bildwichtigen Details in dem ansteigenden Ast der Belichtungskurve zu liegen kommen, damit keine bildwichtigen Helligkeitswerte im späteren Bild verloren gehen. Dies ist einfach gesagt aber mitunter sehr schwierig bis überhaupt nicht zu realisieren. Typisches Beispiel einer unmöglichen Aufgabe: Eine Aufnahme in einem dunklen Raum soll auch die durch ein Fenster sichtbare, hell erleuchtete Umgebung mit allen Details wiedergeben. In diesem Fall muß man sich entscheiden: Entweder den Raum richtig belichten und damit die Umgebung im Fenster so hell werden lassen, daß man keine Details mehr erkennen kann, oder aber die Umgebung richtig zu belichten und den Raum "absaufen" zu lassen d.h. den Raum mit allem darin absolut schwarz darzustellen.

Eine optimale Belichtungsmessung ermöglicht Ihnen einerseits, auf dem Film das maximal Machbare abzubilden, und andererseits zu erkennen, wenn der Film an der Grenze angelangt ist. Bei Negativfilmen, und nur auf diese soll hier eingegangen werden, ist es aber so, daß sie einen größeren Kontrast bewältigen als Fotopapiere wiedergeben können. Mehr als 32:1 bis maximal 64:1, also 5 bis 6 Blendenstufen sind beim Fotopapier nicht machbar. Die Ursache liegt darin, daß das Papierweiß nicht wirklich weiß ist sondern aus physikalischer Sicht eigentlich hellgrau und schwarze Stellen lediglich dunkelgrau. Für beste Ergebnisse sollte man die gesamte Wiedergabekette schon bei der Belichtungsmessung im Auge behalten und sich nicht nur auf den Film alleine konzentrieren. Dies bedeutet, daß auch bei Verwendung von Negativfilmen der Kontrastumfang der bildwichtigen Details 5 bis 6 Blendenstufen nicht übersteigen sollte, auch wenn der Film selbst mehr verkraftet.

Für die unterschiedlichsten Anwendungen sind unterschiedliche Meßverfahren üblich. Für einige benötigen Sie unbedingt einen Handbelichtungsmesser, wobei gute Markengeräte oft erschreckende 200 Euro und mehr kosten können. Hier sei der Gebrauchtkauf empfohlen, z.B. in einer  Online-Auktion. Ein seit vielen Jahren in der Praxis bewährtes und weitverbreitetes Modell mit analoger Anzeige ist beispielsweise der Profisix der Firma Gossen (siehe Bild 2). Von dieser Firma wie auch anderen Herstellern werden seit einigen Jahren auch Handbelichtungsmesser mit digitaler Anzeige angeboten. Das Meßprinzip über eine farbkorrigierte Fotodiode ist jedoch immer gleich, so daß es eher Geschmackssache ist, welche Art der Anzeige man bevorzugt. Die Meßgenauigkeit erhöht sich entgegen der landläufigen Annahme durch eine digitale Anzeige jedenfalls nicht.

Handbelichtungsmesser Gossen Profisix
Bild 2: Handbelichtungsmesser

Durch die mehrfach beschriftete Drehscheibe sieht ein solcher Handbelichtungsmesser für Laien furchtbar kompliziert aus. Die Anwendung und das Ablesen der Meßergebnisse ist in der Praxis jedoch kinderleicht, wie Sie in  Handbelichtungsmesser nachlesen können. Hier haben Belichtungsmesser mit digitaler Anzeige gewisse Vorteile, weil das Meßergebnis als einzelner Zahlenwert angezeigt wird, während man bei analogen Belichtungsmessern den Wert an einer Markierung ablesen muß. Im Gegenzug ist bei digitalen Belichtungsmessern oft nicht auf einen Blick erkennbar, ob ein Korrekturwert eingestellt ist. Wenn dieser irrtümlich aktiv ist, z.B. weil nach einer vorherigen Messung mit notwendigem Korrekturwert vergessen wurde, diesen wieder auf Null zu stellen, zeigt der Belichtungsmesser falsche Werte an. Zumindest bei dem oben abgebildeten Modell mit analoger Anzeige fällt ein eingestellter Korrekturwert sofort durch eine dann sichtbare rote Markierung ins Auge.


Objektmessung

Bei der Objektmessung peilt man das aufzunehmende Objekt meistens vom Kamerastandort aus an und bestimmt durch Messung des reflektierten Lichts die Belichtung. Bei der sogenannten integralen Belichtungsmessung wird die mittlere Helligkeit des auf dem Film landenden Lichts gemessen. Daneben gibt es noch die Spotmessung, bei der nur ein kleiner Teil des vom Motiv reflektierten Lichts gemessen wird.


Integralmessung

Hierbei wird der mittlere Wert des gesamten vom Objekt reflektierten Lichts gemessen. Dies hat den Nachteil, daß keine differenzierte Wichtung nach Bildwichtigkeit möglich ist. Außerdem muß der Belichtungsmesser auf einen bestimmten Wert kalibriert sein (denn auf irgendwas muß er ja schließlich kalibriert sein). Dies ist ein Grau mit 18% Reflektion. Das grundlegende Problem hierbei ist, daß der Belichtungsmesser nicht weiß, ob ein großflächiges Objekt weiß ist und bei niedriger Helligkeit fotografiert werden soll oder dunkelgrau bei hoher Helligkeit, was dazu führen würde, daß beide Objekte mittelgrau statt weiß bzw. dunkelgrau wiedergegeben werden. In beiden Fällen kommt nämlich gleich viel Licht vom Objekt zurück. Wenn das Objekt vom angenommenen Mittel von 18% Reflektion abweicht, kommt es unweigerlich zu Fehlmessungen und damit Fehlbelichtungen, da der Belichtungsmesser die Belichtung so einstellt, daß im Mittel das beschriebene 18%-Grau vorherrscht. In solchen Fällen ist es erforderlich, daß man manuell durch Einstellen eines Belichtungskorrekturwerts eingreift. Dunkle Motive, die dunkel wiedergegeben werden sollen (z.B. Neger vor dunklem Hintergrund), müssen daher meistens ca. 1 bis 2 Blendenstufen kürzer belichtet werden. Helle Motive, die hell dargestellt werden sollen (z.B. weiß gekleidete Leute vor hellem Hintergrund), muß man ca. 1 bis 2 Blendenstufen länger belichten. Tückisch sind auch kleine, helle Lichtquellen am Bildrand, die dem Belichtungsmesser eine hohe mittlere Helligkeit vorgaukeln und damit eine zu kurze Belichtung bewirken. Hier muß man ebenfalls manuell gegensteuern.

Die Integralmessung war lange Zeit bei allen in Kameras eingebauten Belichtungsmessern Standard. Auch Handbelichtungsmesser sind in der Standardeinstellung Integral-Belichtungsmesser mit einem definierten Meßwinkel. Als Verbesserungsmaßnahme wurden im Laufe der Zeit viele Kameras auf die sogenannte mittenbezogene Integralmessung umgestellt, bei der Objekte in der Bildmitte in der Hoffnung, daß sich dort die bildwichtigen befinden, stärker berücksichtigt werden als solche am Rand. Dies hilft zwar etwas, die Trefferwahrscheinlichkeit zu erhöhen, löst das Problem aber nicht grundsätzlich.


Spotmessung

Bessere Kameras bieten oft die Möglichkeit, auf Spotmessung umzuschalten. Dies bedeutet, daß die Messung auf ein eng begrenztes Gebiet, das im Sucher gekennzeichnet ist, beschränkt ist. Damit kann man auch kleine, motivwichtige Partien anmessen. Das plakativste Beispiel ist das Anmessen der Gesichter von Personen im Gegenlicht, die bei Integralmessung oft viel zu dunkel abgebildet würden.

Spotbelichtungsmesser Gossen Spotmaster
Bild 3: Spotbelichtungsmesser

Eine Spotmessung der besonderen Art ist die Verwendung eines Handbelichtungsmessers, mit dem man sehr nahe an das Objekt herangeht und mit dem man aus der Nähe die bildwichtige(n) Partie(n) anmißt. Es sind auch sogenannte Spotbelichtungsmesser erhältlich, mit denen man aus der Ferne die bildwichtigen Punkte anmessen kann. Leider übersteigt deren Preis sehr leicht den Preis eines Mittelklasse-Kameragehäuses. Ein bekanntes und verbreitetes aber auch sehr teures Modell, das auch die Blitzbelichtungsmessung beherrscht, ist der Spotmaster der Firma Gossen. Mit ihm kann man mit ein wenig Muße das zu fotografierende Objekt vom Kamerastandpunkt aus genauestens analysieren. Zudem unterstützt das Gerät das Zonensystem in vorbildlicher Weise. Gegenüber allen anderen Spotbelichtungsmessern hat der Spotmaster den großen Vorteil, daß die Meßergebnisse in Echtzeit in den Sucher eingeblendet werden, so daß man ihn nicht zum Ablesen vom Auge nehmen muß; ein wirklich unschätzbarer Vorteil.

Wo Licht ist, ist leider auch Schatten: Bei Kameras mit Spotbelichtungsmöglichkeit muß man aufpassen, daß dieser Meßmodus nicht irrtümlich eingeschaltet bleibt. Denn sonst verhagelt man die nächste Aufnahme, die vielleicht erst in einer Woche erfolgt, wenn Sie längst vergessen haben, daß die letzte Aufnahme im Modus Spotbelichtung erfolgte. Dann nämlich kann es passieren, daß rein zufällig die Meßzelle einen besonders hellen oder dunklen Teil des Motiv anmißt, während Sie von Integralmessung ausgehen.


Mehrfeldmessung / Matrixmessung

Die Mehrfeldmessung oder Matrixmessung ist sozusagen eine multiple Spotmessung, wobei der Belichtungsrechner in der Kamera entscheidet, welche Zonen besonders berücksichtigt werden und welche nicht. Der Vorteil ist, daß diesem eine grobe Information über den Motivkontrast zur Verfügung steht. Eine solche Automatik mag in vielen Situationen die richtige Belichtung wählen, weshalb sie für den Anfänger zu empfehlen ist. Den Fortgeschrittenen wird es jedoch sehr stören, daß er nicht weiß, welche Schlüsse der Belichtungsrechner aus den Daten zieht, und er somit nicht (wie sehr einfach bei der Integralmessung) voraussagen kann, ob die Belichtung korrekt sein wird oder nicht. Solche nicht vorhersagbaren Automatiken lagen deshalb bei engagierten Amateuren und erst recht bei Profis nicht besonders hoch im Kurs, aber die Trefferrate hat inzwischen (d.h. bei digitalen SLR-Kameras) einen akzeptablen Level erreicht, auch wenn es nach wie vor noch zu Fehlmessungen kommt.


Zonensystem

Die Idee des Zonensystems, das seine Blüte bereits zu Zeiten der Plattenkameras erlangte, ist es, jedes Detail des aufzunehmenden Objekts einzeln auszumessen. Dies kann aus der Ferne (d.h. vom Kamerastandpunkt aus) mit einem separaten Spotbelichtungsmesser oder aus der Nähe mit einem Handbelichtungsmesser erfolgen. Hierbei hat man die volle Kontrolle über den Kontrast des Objekts. Ist der Kontrast der bildwichtigen Elemente zu groß, hat man bei den einzeln entwickelten Negativen von Plattenkameras sogar die Möglichkeit, den Kontrastumfang des (Schwarzweiß-)Filmes durch verlängerte oder verkürzte Entwicklung für jede Aufnahme einzeln zu beeinflussen, wie in Bild 4 dargestellt.


Bild 4: Entwicklungszeiteinfluß

Hierbei teilt man das Objekt in verschiedene sogenannte Belichtungszonen zwischen 0 und X (römisch 0 bis 10) ein. Schwarze Objekte, die ohne Zeichnung wiedergegeben werden dürfen, werden hierbei Zone I zugeordnet, während extrem helle Objekte ohne Zeichnung Zone X zugeordnet werden. Normalhelle Haut wird beispielsweise meistens Zone VI zugeordnet. Bei diesem System sieht man sofort, wenn ein bildwichtiges Detail ohne Zeichnung wiedergegeben wird, obwohl es auf dem fertigen Bild Zeichnung haben sollte, und kann geeignete Maßnahmen einleiten. Richtig durchgeführt erhält man auf diese Weise nicht weiter verbesserungsfähige Negative, wie beispielsweise der verstorbene Altmeister Ansel Adams eindrucksvoll bewies.

Leider kann man die für einzelne Schwarzweißnegative entwickelte Vorgehensweise nicht so einfach auf erstens Farbnegative und zweitens ganze Filme, bei denen die einzelnen Aufnahmen normalerweise unter verschiedenen Bedingungen entstehen, übertragen. Denn der nutzbare Kontrastumfang von Color-Fotopapier ist viel geringer als das von S/W-Barytpapier, und man kann zudem den Kontrast des Filmes nicht durch eine veränderte Entwicklungszeit beeinflussen. Dies ist auch bei einzelnen Color-Großformatnegativen so, weil der Entwicklungsprozeß standardisiert ist und man nicht ohne Farbkippen die Entwicklungszeit ändern kann.

Man kann jedoch das Vorgehen in einfacherer Form verwenden: Hierbei geht man von dem durch den nachfolgenden Positivprozeß festgelegten Kontrastumfang von ca. 1:32 bis 1:64, also 5 bis 6 Blendenstufen, aus. Bei für das Zonensystem ausgestatteten Handbelichtungsmessern wie dem legendären Gossen Profisix oder auch einigen Spotbelichtungsmessern wählen Sie die Belichtung so, daß die dunkelste bildwichtige Stelle maximal 2 Blendenstufen unter und die hellste bildwichtige Stelle 3 Blendenstufen über dem später verwendeten Belichtungswert liegen.


Lichtmessung

Die sogenannte Lichtmessung wird von Profis sehr gerne benutzt, vor allem wenn das zu fotografierende Objekt ein Mensch ist. Hierbei wird nicht das vom Objekt reflektierte Licht gemessen sondern das Licht der Beleuchtung selber. Dies hat den Vorteil, daß die Objekteigenschaften die Messung nicht verfälschen können. Es ist lediglich möglich, daß der maximale Objektumfang überschritten wird, ohne daß man davor gewarnt wird. Wenn aber Menschen fotografiert werden, ist dies absolut unerheblich, weil diese (d.h. das Hauptmotiv) in jedem Fall richtig belichtet werden und man gegen eine Unter- oder Überbelichtung anderer Motivteile ohnehin nichts tun kann. Für die Personenfotografie ist sie deshalb ideal, was insbesondere auch auf sogenannte Low-Key- oder High-Key-Aufnahmen zutrifft, die prinzipbedingt immer richtig belichtet werden.

Vorgenommen wird diese Lichtmessung mit einem Handbelichtungsmesser, der dafür ausgerüstet ist: Eine Kalotte (ein halbkugelförmiger Vorsatz aus milchigem Kunststoff) erweitert den Meßwinkel so, daß das gesamte einfallende Licht in Meßrichtung berücksichtigt wird. Gemessen wird hierbei direkt am Objekt, und zwar immer in Richtung Kamera! Sicherlich haben Sie schon einmal bei der Dokumentation von z.B. Mode- oder auch Filmaufnahmen gesehen, daß der Fotograf bzw. Kameramann mit einem Belichtungsmesser vor dem Gesicht der Hauptperson herumhantiert. Dabei handelt es sich um die beschriebene Lichtmessung. Sofern der Lichteinfall am Kamerastandpunkt mit dem am Objekt übereinstimmt, was bei Außenaufnhamen oft zutrifft, braucht man sich noch nicht einmal zum Objekt zu bemühen, sondern es genügt, wenn man sich am Kamerastandort um 180° umdreht und dann die Messung vornimmt. Man mißt hierbei in Richtung der fortgesetzten, gedachten Linie von Objekt zu Kamerastandort.

Mit dem Kamerabelichtungsmesser ist eine echte Lichtmessung übrigens auch mit allerlei Tricks nicht möglich. Mit der Lichtmessung im Ergebnis vergleichbar ist jedoch das Anmessen einer Foto-Graukarte, die eine definierte Reflektion von ca. 18% besitzt und im Fachhandel erhältlich ist. Bei dieser Methode hält man die Graukarte genau in die gleiche Richtung, in die man einen Handbelichtungsmesser bei der Lichtmessung halten würde (also dicht am zu fotografierenden Objekt in Richtung Aufnahmestandort), mißt diese aus der Ferne oder Nähe mit der Kamera an und speichert den so gefundenen Belichtungswert bzw. stellt die Kamera manuell auf die richtige Belichtung ein. Wichtig ist, daß die Graukarte den gesamten Sucher ausfüllt (bei Spotmessung mindestens den Meßkreis) und nicht durch das mitunter nahe Herangehen beschattet wird. Es wird nicht auf die Graukarte scharfgestellt, sondern die Entfernungseinstellung am Aufnahmestandort beibehalten. Dies ist deshalb wichtig, weil beim Naheinstellen des Objektivs aufgrund optischer Gesetzmäßigkeiten ("Auszugsfaktor") weniger Licht auf den Film respektive die Meßzelle fällt als bei der Entfernungseinstellung Unendlich. Resultat wäre eine zu reichliche Belichtung. Nun geht man zurück zum Aufnahmestandort, stellt scharf und belichtet mit den gerade gespeicherten bzw. manuell eingestellten Werten.
  

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Letztes Update dieser Seite: 01.10.2023 (Untergeordnete Seiten können aktueller sein)